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Historische und germanistische Forschungskonventionen in Komplementärlektüre

Prof. Dr. Monika Schausten, Prof. Dr. Udo Friedrich und Prof. Dr. Karl Ubl (Historisches Seminar)

 

Im SoSe 2016 bieten wir eine interdisziplinär ausgerichtete Forschungsklasse der germanistischen und historischen Mediävistik an, die sich den methodischen Schnittstellen und Differenzen der beiden Fächer widmet. Fragen nach dem philologischen Status des Textes sowie seiner sozialen und kulturellen Rahmung verbinden die Disziplinen seit langem. Im Fokus der Forschungsklasse sollen überdies die methodischen Verfahren stehen, mit deren Hilfe auch die Darstellungsstrategien der Texte (Berichten, Beschreiben, Reden, Kommentieren, Erzählen) und ihr Verhältnis zueinander hinterfragt werden können. Das Gespräch zwischen den Disziplinen soll  darüber hinaus durch die Praxis einer Komplementärlektüre befördert werden, indem Historiker literarische und Germanisten historische Texte mit ihrem jeweiligen Instrumentarium analysieren. Damit wird es möglich, fachspezifische Forschungskonventionen in ihren Leistungen und Grenzen zu beschreiben und möglich Schnittstellen präziser zu fassen. Von der interdisziplinären Arbeit wir uns, fortgeschrittene Studierende näher an die Methodenfragen der Fächer heranzuführen.

Die Forschungsklasse steht allen an aktuellen und innovativen wissenschaftlichen Fragestellungen interessierten Studierenden offen und soll die Möglichkeit eröffnen, auch in „Massenfächern“ forschungsorientiert zu studieren. Um dies zu gewährleisten, werden renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Forschungsklasse eingeladen, um gemeinsam mit den Studierenden ihre aktuellen Arbeiten zu diskutieren.

Die Forschungsklasse richtet sich an Studierende der Germanistik, der Geschichtswissenschaft und der Mittelalterstudien, die ein besonderes Interesse an interdisziplinären, forschungsorientierten Fragestellungen haben. Voraussetzung ist die Bereitschaft zu einem erhöhten Zeitaufwand sowie das Engagement, sich neben dem regulären Studium auf aktuelle, fächerübergreifende Forschungsfragen einzulassen. Damit soll die alte Idee der universitas von Studierenden und Lehrenden umgesetzt werden, bei der es weniger um den Erwerb von Credit-Points, als vielmehr um den Erwerb von neuen Erkenntnissen geht. (Dennoch ist selbstverständlich der Erwerb entsprechender Leistungspunkte möglich).