zum Inhalt springen

DFG Projekt - "Indefinite in Diskurs / Special Indefinites in Discourse"

4/2014- 3/2017
 
Indefinite Nominalphrasen lassen sich auf unterschiedlichen semantischen und pragmatischen Ebenen beschreiben: (i) Sie tragen mit einer existentielle Aussage zu den Wahrheitswertbedingungen eines Satzes bei. (ii) Sie führen Diskursreferenten ein und dienen damit als Antezedenten für anaphorische Ausdrücke im folgenden Text oder Diskurs. (iii) Sie statten diese Diskursreferenten mit einem Diskurs strukturierenden Potential oder DSP aus, d.h. sie verbinden mit dem Diskursreferenten Informationen über die referenzielle Struktur des kommenden Diskurses wie z.B., dass der Diskursreferent sich als Topic eignet oder aber häufig anaphorisch aufgegriffen werden wird. Die Ziele des Projekts umfassen besonders die folgenden beiden Punkte: Zum einen sollen die drei oben genannten Eigenschaften von indefiniten NPs aus empirischer und theoretischer Sicht untersucht werden. Zum zweiten sollen bestehende semantische Theorien so erweitert werden, dass das Diskurspotential (DSP) in eine theoretische Beschreibung integriert werden kann.
 
Projektleiter: Prof. Dr. Klaus von Heusinger
Homepage: http://gerlin.phil-fak.uni-koeln.de/kvh/proj/2014indefinite/index.php

From local to global discourse structure

2015 – 2016

Das Projekt soll den Zusammenhang von Form und Funktion an der morphosyntaktischen Markierung von Nominalphrasen (z.B. das Kind vs. ein Kind) in Texten und Diskursen untersuchen. Dabei sollen drei linguistische Parameter variiert werden: (a) die morphosyntaktische Markierung der Nominalphrase mit dem definiten oder indefiniten Artikel, (b) der Informationsstatus des so eingeführten Diskursreferenten (gegeben/bekannt, herleitbar/„linked“ und neu), und (c) der Typ der Referentialität (schwach vs. stark). Um die Effekte dieser drei Parameter zu untersuchen, werden wir Satz-Vervollständigungs- Experimente und Untersuchungen mit der Methode der Blickaufzeichnungen (Eye-tracking) durchführen. Insbesondere möchten wir folgende Effekte in Hinblick auf das nachfolgende Diskurs näher betrachten: (i) die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Referent wieder aufgegriffen wird, (ii) die referentielle Persistenz, (iii) das Topikveränderungspotential (Topic shift potential) des Referenten und (iv) die Explizitheit des anaphorischen Ausdrucks, mit dem der Referent aufgegriffen wird. Unter referenzieller Persistenz (referential persistence, vgl. Givón 1983) wird die Diskurseigenschaft eines Ausdrucks aufgefasst, die mit der Häufigkeit seiner anaphorischen Wiederaufnahmen im folgenden Text zu tun hat. Mit dem Topikveränderungspotential (topic shift potential, Chiriacescu & von Heusinger 2010) wird hingegen das Potential erfasst, im folgenden Text Topik zu bleiben (vgl. Givóns 1983 topic continuity), oder Topik zu werden. Schließlich wird mit Explizitheit des anaphorischen Ausdrucks, die Eigenschaft benannt, die einen Diskursreferenten bezüglich seines deskriptiven Gehalts salient oder zugänglich macht. Die Aktivierung oder Zugänglichkeit eines Referenten zeigt sich unter anderem in dem Typ des anaphorischen Ausdrucks, mit dem der Diskursreferent zum ersten Mal wieder aufgegriffen wird (vgl. Gundel et al. 1993, Arnold 1998, von Heusinger & Kaiser 2010).
 
Projektleiter: Prof. Dr. Klaus von Heusinger
Homepage: http://gerlin.phil-fak.uni-koeln.de/kvh/proj/2015global/index.html

Referenzielle Ausdrücke im Diskurs

2013 – 2014

Eine der wichtigsten Fragen der Sprachtheorie beschäftigt sich mit Referenz-Tracking. Darunter versteht man die Art und Weise, wie Personen, Dinge, Ereignisse und Sachverhalte (allgemein Referenten genannt) in den Diskurs eingeführt werden und wieder aufgenommen werden. Die bisherige (psycho-) linguistische Forschung zeigt, dass unterschiedliche Faktoren die Häufigkeit der Wiederaufnahme eines Referenten, sowie die Art des dafür verwendeten referenziellen Ausdrucks beeinflussen. Das vorliegende Projekt untersucht die Funktion von indefiniten Nominalphrasen (ein König) und definiten Nominalphrasen (der König) im nachfolgenden Diskurs. Unser Ziel ist, den Zusammenhang zwischen den folgenden drei Faktoren zu untersuchen: (i) die referenzielle Form (definit vs. indefinit), (ii) die Art, wie Diskursreferenten eingeführt werden und (iii) den diskursstrukturierenden Potential. Damit wird das Projekt zu einem besseren Verständnis von Textstruktur, den kognitiven Grundlagen von Textproduktion und Textverständnis, sowie den allgemeinen Prinzipien der Kommunikation zwischen Gesprächsteilnehmern beitragen.
 
Projektmitarbeiter: Prof. Dr. Klaus von Heusinger, Dr. Sofiana I. Chiriacescu
Homepage: http://gerlin.phil-fak.uni-koeln.de/kvh/proj/2013diskurs/index.php

Processing speaker's meaning: Informativeness and perspective

2014-2017 (Project within the DFG-funded SPP 1727 XPrag.de)

This project seeks to advance our knowledge of the online comprehension of speaker’s meaning, i.e. the identification and if necessary reconstruction of the intentions of the speaker when making a particular utterance. Our research in experimental pragmatics departs from two distinct points of view. The first line of investigation pursues the role of particular pragmatic aspects of speaker’s meaning in language processing, including the notions of informativeness, speaker perspective, context, and truth conditions (as a reflection of the quality maxim). The second line seeks to assess and advance a neuro-cognitively plausible model of language comprehension and its predictions for pragmatic processing. In its current form, the model accounts for referential processing and makes strong claims about pragmatic adjustments resulting in referential shift (cf. Schumacher 2013). The aim of the current research is to extend this model to pragmatic phenomena above and beyond referential processing.

Members:  Petra B. Schumacher, Hanna Weiland-Breckle

Information structure and neurocognitive foundations:
Inferences and word order variation

2008-2016 (Emmy Noether Group, funded by the DFG)

The Emmy Noether Research Group studies language comprehension in discourse from a neurocognitive and typological perspective. The individual team members investigate referential porcesses at the interface of syntax, semantics and information structure. We use electrophysiological measures (event related brain potentials, ERPs) to sketch the time course of interpretation in discourse. Our main languages of interest are German, Chinese, and Japanese. We also investigate comprehension in the context of language impairment. The project aims at developing a neurocognitive model of language processing in discourse and to identify and rank those factors that are relevant for reference resolution, both in the particular languages under investigation and also from a universal point of view.

Current Members:  Petra B. Schumacher, Diana Dimitrova

Emerging Group „Dynamic Structuring in Language and Communication“

1/2014 - 12/2016

A static view of language and communication, which makes a clear cut distinction between langue and parole, competence and performance, and categories and continua, has been shown to be inconsistent with new sources of linguistic evidence, issuing from interdisciplinary research and advancements in data acquisition, processing and storage techniques. The Emerging Group Dynamic Structuring in Language and Communication will contribute to the recent strategic development in linguistics in Cologne, such as the research group Music, Language, and Cognition and the new teaching program Sprache im Labor, and develop a dynamic view of language as a new area of expertise which promises to shed light on concepts that have so far escaped a coherent treatment in linguistics. The first of these concepts on which the activities of the group will focus is that of Prominence in Language. We aim to develop a proposal for a collaborative research center (SFB) by 2016. At this preparatory stage, six of the 25 tenured linguists in Cologne (Bongartz, Becker, Grice, von Heusinger, Himmelmann, Primus) will act as principal investigators, working together to investigate prominence in language from the following four perspectives: A. Prominence and Argument Structure, B. Prominence in Prosody and Semantics, C. Prominence in Discourse, and D. Prominence in the Architecture of Grammar. The concept of prominence has been associated with different meanings and from different angles, both within and across the linguistic disciplines, and thus provides a crucial test-case for a more dynamic view of language and communication.

Projektleitung: Prof. Dr. Klaus von Heusinger

Homepage: http://dslc.phil-fak.uni-koeln.de/

Sprache im Labor: 

Experimentelle Methoden der Sprachforschung lernen und lehren

Das Projekt "Sprache im Labor: Experimentelle Methoden der Sprachforschung lernen und lehren", das im Rektoratsprogramm „Innovation in der Lehre“ vom SoSe 2013 bis zum WS 2015 gefördert wird, stärkt die Kooperation experimentell arbeitender sprachbezogener Disziplinen in der universitären Lehre. Studierende aus verschiedenen Disziplinen, aus der germanistischen Linguistik, Phonetik, Sprachheilpädagogik und Neurologie, werden experimentelles wissenschaftliches Arbeiten lernen und erproben und eigene Forschungsprojekte entwickeln.

Das Internetportal "Sprache im Labor (SimL)" unter http://siml.phil-fak.uni-koeln.de/ informiert über die einschlägigen Lehrveranstaltungen und Aktivitäten.

Koordination: Tim Graf

Projektverantwortliche: Prof. Dr. Beatrice Primus, Institut für deutsche Sprache und Literatur I

Die referenziellen und Bindungseigenschaften von deutschen Demonstrativpronomen

Zeitraum: 01.02.2014 (geplant) – 01.02.2017, gefördert von der DFG

Ziel des Projekts ist es, die Eigenschaften von Demonstrativpronomen als koreferenzielle sowie gebundene Pronomen zu untersuchen. Eine unserer zentralen Hypothese ist, daß der Aufmerksamkeitsparameter für beide Verwendungsweisen eine entscheidende Rolle spielt, und daß die Bezugnahme bzw. Nichtbezugnahme auf diesen Parameter generell einen entscheidenden Unterschied zwischen Demonstrativa und regulären Definita markiert. Wir wollen in dem Projekt durch Korpusuntersuchungen sowie psycholinguistische Experimente verläßliche Daten zum Verhalten von Demonstrativpronomen gewinnen und ein formales Modell zur Erfassung dieser Daten entwickeln, das die Interaktion allgemein kognitiver und im engeren Sinn sprachlicher Parameter bei der Interpretation und Verarbeitung von Demonstrativpronomen erfaßt.

Projektleitung:

Prof. Dr. Peter Bosch (Universität Osnabrück), Dr. Stefan Hinterwimmer 

MitarbeiterInnen:

Bewilligt: 1 Postdoc (volle Stelle), 1 studentische Hilfskraft (beide der Universität Osnabrück zugeordnet)

1 studentische Hilfskraft für 13 Stunden pro Woche (Universität Köln)