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Germanistik auf Schrumpfkurs

Germanistik wird fast nur noch auf Lehramt studiert und hat immer weniger mit Literatur zu tun. Die Versuche, den Schwund zu stoppen, wirken hilflos. Ein Gastbeitrag.Von Markus Steinmayr

Die Germanistik ist immer noch ein Fach, das, wie Heinz Schlaffer in dieser Zeitung 1994 anlässlich des Aachener Germanistentages vor aller Bolognakrisenrhetorik festgestellt hat, „aus Gewohnheit betrieben“ und „aus Irrtum studiert“ (F.A.Z. vom 7. September 1994) wird. In der Rangliste der beliebtesten Fächer belegt sie hierzulande den zehnten Platz, 69.256 junge Menschen studieren aktuell die deutsche Sprache und Literatur für das Lehramt „Deutsch“ oder als reines Fach, insgesamt also 2,4 Prozent aller Studenten.

Trotz dieser Zahlen ist die Germanistik ein schrumpfendes Fach. Seit gut zehn Jahren sinken die Immatrikulationszahlen, zwar noch in einem niedrigen einstelligen Bereich, doch ein Vergleich von universitären Studentenstatistiken aus verschiedenen Bundesländern zeigt deutlich, dass der Schwund besonders die Fachgermanisten betrifft: Auf einen Studenten der Fachstudiengänge kommen durchschnittlich bis zu vier Studenten des Lehramts.

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